Schönthal (Oberpfalz)
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 49° 21′ N, 12° 36′ O | |
Bundesland: | Bayern | |
Regierungsbezirk: | Oberpfalz | |
Landkreis: | Cham | |
Höhe: | 453 m ü. NHN | |
Fläche: | 43,71 km2 | |
Einwohner: | 1971 (31. Dez. 2023)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 45 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 93488 | |
Vorwahl: | 09978 | |
Kfz-Kennzeichen: | CHA, KÖZ, ROD, WÜM | |
Gemeindeschlüssel: | 09 3 72 157 | |
Gemeindegliederung: | 19 Gemeindeteile | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Rathausplatz 1 93488 Schönthal | |
Website: | www.gemeinde-schoenthal.de | |
Erster Bürgermeister: | Ludwig Wallinger (CSU) | |
Lage der Gemeinde Schönthal im Landkreis Cham | ||
Schönthal ist eine Gemeinde im oberpfälzer Landkreis Cham.
Geografie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Geografische Lage
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Schönthal liegt an der Schwarzach im Naturpark Oberer Bayerischer Wald.
Nachbargemeinden
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Nachbargemeinden (im Uhrzeigersinn) sind: Tiefenbach, Treffelstein, Waldmünchen, Waffenbrunn, Pemfling, Rötz.
Rötz 5,5 km |
Tiefenbach 9,5 km |
Treffelstein 7,5 km |
Rötz 5,5 km |
Waldmünchen 7,5 km | |
Rötz 5,5 km |
Pemfling 10 km |
Waffenbrunn 11 km |
Gemeindegliederung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Es gibt 19 Gemeindeteile (in Klammern ist der Siedlungstyp angegeben):[2][3]
- Bockesmühl (Einöde)
- Döfering (Pfarrdorf)
- Flischbach (Dorf)
- Flischberg (Weiler)
- Hiltersried (Pfarrdorf)
- Kleinschönthal (Dorf)
- Lampachshof (Einöde)
- Lixendöfering (Dorf)
- Loitendorf (Dorf)
- Niederpremeischl (Einöde)
- Öd (Dorf)
- Preglerhof (Weiler)
- Premeischl (Dorf)
- Rhan (Dorf)
- Schönthal (Pfarrdorf)
- Thurau (Dorf)
- Trosendorf (Dorf)
- Wirnetshof (Einöde)
- Wullnhof (Weiler)
Es gibt die Gemarkungen Döfering, Hiltersried, Loitendorf, Trosendorf, Rhan, Premeischl, Schönthal, Thurau, Öd, Flischbach und Steegen. Die Gemarkung Steegen teilt sich Schönthal mit der westlichen Nachbargemeinde Rötz.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bis zur Gemeindegründung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Schönthal gehörte dem vor dem Jahr 1263 gegründeten Kloster Schönthal.
Im Jahr 1433 fand in der Nähe von Schönthal die Schlacht bei Hiltersried statt, in der Johann von Pfalz-Neumarkt die Hussiten aus der Oberpfalz vertrieb.
Klöster, Ämter und Bevölkerung führten nicht selten juristische Kriege gegeneinander. Das Pflegamt Rötz gegen Kloster Schönthal: 10. April 1794, 11. September 1794, 1. Januar 1795, 22. Januar 1795, 22. Juli 1798 (der Schmid gegen das Kloster), 17. September 1798 (Gemeinde gegen das Kloster,.[4] Bei der Besetzung der oberpfälzischen Landgerichte im Jahre 1803 mit ehemaligen Klosterrichtern konnte u. a. auch der Klosterrichter Merz von Schönthal, nicht übernommen werden. Begründung: „unfähige Subjekte“.[5]
Der Ort war später Teil des Kurfürstentums Bayern und bildete eine geschlossene Hofmark des Klosters, die 1802 im Zuge der Säkularisation aufgelöst wurde.
Ein Beispiel für die Not vor Ort: Totengräber
1803 wird der Totengräber Peter Roider aus Schönthal geziemend gewürdigt: Eine ansteckende Krankheit hatte in seiner Gegend viele Menschen dahingerafft, besonders wütete sie unter dem Militär, wovon sich selbst ein Lazaret daselbst aufhielt. Fremde und inländische Truppen litten und verloren täglich viele Leute; es wollte sich niemand mehr finden, die Leichen zu begraben, noch weniger die Kranken zu pflegen. Lange blieben die Körper aufeinander liegen und erfüllten die Luft mit dem schädlichsten Gestank. Er allein pflegte und wartete Kranke, er begrub die Toten, nachdem er für jede Leiche ein tiefes Grab gehöhlt hatte, lud eine Leiche nach der anderen auf seinem Rücken, und legte sie in das Bett der Erde, und warf Erde über sie.[6]
1818 entstand die heutige politische Gemeinde.
Eingemeindungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Gemeindeteil Kleinschönthal wurde 1946 aus der Gemeinde Döfering umgegliedert.[7] Im Zuge der Gebietsreform in Bayern wurde 1972 die Gemeinde Thurau vollständig nach Schönthal eingegliedert.[7] Am 1. Mai 1978 wurden die Gemeinden Döfering, Hiltersried, Loitendorf und Premeischl sowie aus der aufgelösten Gemeinde Steegen die Gemeindeteile Flischbach, Flischberg, Niederpremeischl und Öd[7] eingegliedert.[8]
Bevölkerungsentwicklung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bevölkerungsentwicklung | |||||||||||||
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Jahr | 1840 | 1900 | 1939 | 1950 | 1961 | 1970 | 1987 | 1991 | 1995 | 2001 | 2005 | 2010 | 2015 |
Einwohner | 2453 | 1973 | 1860 | 2313 | 1847 | 1900 | 1894 | 1882 | 1892 | 2026 | 2033 | 2022 | 1951 |
Zwischen 1988 und 2018 wuchs die Gemeinde von 1888 auf 1949 um 61 Einwohner bzw. um 3,2 %.
Politik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bürgermeister
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Erster Bürgermeister ist seit 1. Mai 1996 Ludwig Wallinger (* 1946) (CSU); er wurde am 15. März 2020 mit 91,3 % der Stimmen für weitere sechs Jahre im Amt bestätigt.[9]
Gemeinderat
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Dem Gemeinderat (Stand: Kommunalwahlen vom 15. März 2020) gehören 12 gewählte Mitglieder sowie der Bürgermeister an. Bis April 2020 bestand das Gremium noch aus 14 Gemeinderatsmitgliedern zuzüglich Bürgermeister; die Reduzierung ergab sich, da die Einwohnerzahl unter 2000 gesunken ist. Die Sitzverteilung in der laufenden und der vergangenen Amtszeit ist wie folgt:[10]
Sitze 2020 | Sitze 2014 | |
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Freie Wähler-Hiltersrieder Gruppe | 4 | 5 |
Freie Wählerschaft Schönthal | 4 | 4 |
Freie Wählergemeinschaft Döfering | 3 | 4 |
Wählerblock Flischbach-Öd | 1 | 1 |
Gesamt | 12 | 14 |
Steuereinnahmen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im Jahr 2017 betrugen die Gemeindesteuereinnahmen 1.209.000 Euro, davon waren 304.000 Euro Gewerbesteuereinnahmen (netto) und 720.000 Euro Gemeindeanteil an der Einkommensteuer.
Wappen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Blasonierung: „In Gold über gesenktem schwarzen Wellenbalken ein rotes brennendes Herz mit vier schwarzen Blitzen.“[11] | |
Das Wappen wird seit 1982 geführt. |
Baudenkmäler
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bodendenkmäler
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Wirtschaft und Infrastruktur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Wirtschaft
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]2017 gab es in der Gemeinde 286 sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze. Von der Wohnbevölkerung standen 748 Personen in einem versicherungspflichtigen Beschäftigungsverhältnis. Damit war die Zahl der Auspendler um 462 Personen größer als die der Einpendler. 31 Einwohner waren arbeitslos. 2016 gab es 76 landwirtschaftliche Betriebe. Von der Gemeindeflur waren 2.613 Hektar landwirtschaftlich genutzt.
Im Gemeindeteil Rhan angesiedelt ist die Brauerei Rhanerbräu.
Bildung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Es gibt
- zwei Kindertageseinrichtungen mit insgesamt 80 Plätzen, in denen 64 Kinder von acht Personen betreut wurden (Stand 1. März 2018)
- Grundschule Schönthal mit vier Lehrkräften und 81 Schülern (Schuljahr 2018/19)[12]
- Private Montessori-Volksschule Schönthal (Grundschule und Mittlere-Reife-Zug) mit sieben Lehrkräften und 75 Schülern (Schuljahr 2018/19)[13]
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Schönthal
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Rathaus in Schönthal
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Friedhof
Persönlichkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Julius Klaiber (1834–1892), Literaturwissenschaftler und Landeshistoriker
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Josef Kraus: Schönthal. Schönthal 1969.
- Josef Kraus: Treffelstein. Ein Heimatbuch. Treffelstein 1971.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Genesis-Online-Datenbank des Bayerischen Landesamtes für Statistik Tabelle 12411-003r Fortschreibung des Bevölkerungsstandes: Gemeinden, Stichtag (Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
- ↑ Gemeinde Schönthal in der Ortsdatenbank der Bayerischen Landesbibliothek Online. Bayerische Staatsbibliothek
- ↑ Gemeinde Schönthal, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 20. Dezember 2021.
- ↑ digiPress: Churfürstlich gnädigst privilegirtes oberpfälzisch-staatistisches Wochenblat (Oberpfälzisches Wochenblat) vom 1.) 10. April 1794, 2.) Donnerstag, dem 11. September 1794 (digitale-sammlungen.de); 3.) 22. Januar 1795, 4.) 2. August 1798. 5.) 27. September 1798
- ↑ Die Protokolle des Bayerischen Staatsrats 1799 bis 1817 Herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften durch Eberhard Weis und von der Generaldirektion der Staatlichen Archive Bayerns durch Hermann Rumschöttel, Band 2, 1802 bis 1807 Bearbeitet von Esteban Mauerer, München 2008, S. 595f
- ↑ Churfürstl Oberpfälzisches Wochenblat, 22. April 1803, S. 265–268
- ↑ a b c Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Die Gemeinden Bayerns nach dem Gebietsstand 25. Mai 1987. Die Einwohnerzahlen der Gemeinden Bayerns und die Änderungen im Besitzstand und Gebiet von 1840 bis 1987 (= Beiträge zur Statistik Bayerns. Heft 451). München 1991, DNB 920240593, OCLC 75242522, S. 77, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00070717-7 (Digitalisat – Fußnote 24).
- ↑ Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 643 und 644 (Digitalisat in: Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder [PDF]).
- ↑ Bürgermeisterwahl 2020, abgerufen am 20. August 2020
- ↑ Gemeinderatswahl 2020 (PDF; 294 kB), abgerufen am 20. August 2020
- ↑ Eintrag zum Wappen von Schönthal (Oberpfalz) in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte
- ↑ Grundschule Schönthal in der Schuldatenbank des Bayerischen Staatsministeriums für Unterricht und Kultus, abgerufen am 20. August 2020.
- ↑ Private Montessori-Volksschule Schönthal in der Schuldatenbank des Bayerischen Staatsministeriums für Unterricht und Kultus, abgerufen am 20. August 2020.